10 Mai, 2006

Von Schlangen und Singles

Was ist bloß los mit der Gattung Mensch? Egal wann man durch die Sender zappt zeigt sich doch immer wieder das gleiche Bild: niemand findet mehr sein Deckelchen! Die armen Singles müssen in Shows verkuppelt werden - ohne professionelle Hilfe scheint sich die Anbahnung und eine längerfristige Kopplung zu gesunden Päarchen nicht mehr abspielen zu können. Überlebt sich gerade die althergebrachte Beziehungskiste auf der Flexibilitätswelle des neuen Jahrtausends?

Die Single-Industrie jedenfalls versucht diesem Trend mit neuen Produkten und Konzepten massiv entgegenzuwirken. Speed-Dating allerorts, angepasste Urlaube für die ungebundenen Alleinreisenden und eine neue Clubkultur für gemeinsame Stunden zeigen nur die unübersehbaren Neuerungen dieses Sektors.

Doch selbst Supermärkte mischen nun in diesen ritterlichen Angeboten mit. Sind sie in der Literatur schon seit längerem ein perfekter Ort zum anbändeln, so werden inzwischen die innovativsten unter ihnen zur aktiven Single-Börse. Mit dem Single-Einkaufskorb bewaffnet können sich französiche Singles jedenfalls nicht nur auf die Suche nach den neusten Mini-Packungen für Alleinesser machen, sondern auch gleich nach ihrer besseren Hälfte suchen. Suchen, Finden und gleich Mitnehmen: klingt das nicht zu vertraut nach Möbelmarkt? Aber selbst wenn mal nichts dabei sein sollte, durch das Nutzen der Single-Kasse spart man beim Einkaufen auch noch Zeit und muss sich die Kommentare über unzureichende Rechenkünste ob der Produktanzahl an der Schnellkasse nicht mehr anhören.

Müßig zu diskutieren welche Faktoren für diese Entwicklung veantwortlich sind. Wichtiger ist da doch die Frage: Hilft die Single-Industrie den nächsten Generationen aus der Kriese oder wird hier mit den Symptomen lediglich versucht Geld zu verdienen ohne die wirkliche Chance einer Lösung der grundlegenden Ursachen. Wird vielleicht sogar die gegenwärtige Entwicklung weiter unterstützt?

Aber vielleicht ist genau dies auch der Lauf der Dinge in dessem Zuge auch gleich andere Aspekte der altmodische Balz durch modernere Hilfmittel wie eMail, SMS und Foto-Dating ersetzt werden. Getreu des neu erlernten Verhaltenscodex: 3, 2, 1, meines.

06 Mai, 2006

Duschen im Aquarium

Ein leises Surren, dann schnappt die Tür auf. Sie gibt den Blick frei auf einen dunklen Raum mit einem leuchtenden Punkt direkt neben der Tür. Ohne zu zögern taste ich nach ihm und stehe sofort im dezenten Licht von einigen direkten und indirekten Deckenlämpchen die den Raum in angenehmes Licht tauchen. Beim Eintreten kann ich dann noch gerade rechtzeitig vor der fast unsichtbar sauberen Glasscheibe stoppen, die den kleinen Flur von Bad und Dusche; oder besser vom Aquarium trennt.

Die geräumige 2qm Nasszelle hat sofort meine Aufmerksamkeit. Eine große Schiebetür gewährt Einlass in diese Duschwelt mit großer Regenbrause an der Decke, Marmorbänkchen in der Ecke und Aquarium bedruckter Vorderseite. Bis auf die Rückseite mit den Amaturen steht man also von Glas umgeben am Eingang des Hotelzimmers. Ob es da die Zimmermädchen stört, dass sich die Zimmertür auch mechanisch verriegeln läßt und sie mit ihrer Keycard draussen bleiben müssen? Vermutlich nicht, denn der unscheinbare Knopf dürfte schon vielen entgangen sein ;)

Dennoch, Design und Funktion können überzeugen, kann man doch Dank geschickt plazierter Spiegel das Aquarium von so gut wie jedem Ort im Zimmer bewundern, am besten natürlich mit einem süßen Fischlein darin ...

01 Mai, 2006

Praktische Unordnung

Wer sagt eigentlich, dass Möbel Ordnung in die Wohnung bringen müssen? Und was ist Ordnung überhaupt? Das ein Regal ordnend in die Bücheraufbewahrung eingreift ist allgemein bekannt, aber dass das nicht immer quadratisch-praktisch-gut passieren muss, zeig Mareike Gast eindrucksvoll mit ihren Broken Shelves. Unkonventionell, aber dennoch mit dem Blick für's Nützliche zeigt sie, wie man die Ordnung durchbrechen kann.

Gerade das Argument mit den unterschiedlich großen Büchern leuchtet ein. Obwohl man vermutlich erstmal etwas üben muss bis man alle Bücher passend und optisch ansprechend untergebracht hat.
"a more natural way of shelving books."

Ein neuer Trend zurück zur Natur, jetzt auch bei Wohnzimmermöbeln! Was da wohl noch kommen mag ;)